Bike Age

„I want to be stereotyped, I want to be classified“,
frei nach damals – als die Welt auch schon nicht okay, dafür aber laut war. BIKE AGE, die Stuttgarter Punkrock-Rotzbengel nehmen sich hingebungsvoll der zeitlosen Schule von damals an – Kalifornien, Skateboard, Scheiße Bänderriss. Und wie man damals schon gewusst hat: aufstehen und weiterfahren.

Irgendwo zwischen Skatepunk, gefühlsfreudigem Revelation-Core brennt das Quartett aus Stuttgart wirklich vorbildlich. Kurz für die Akten und ganz arg grob: Lagwagon, No Use For A Name, Good Riddance, Melodien ohne Ende und das Herz am rechten Fleck. 2016 ging das los. Die Debüt-EP „Beer Is My Cup Of Tea“ 2017 war nur halb so albern, wie der Titel vermuten lässt und 2019 kam „Steps I Take - Images I fake“ drüben bei Twisted Chords mit ziemlich raffiniertem und hochtourigem Melo-Punkrock – und mit noch mehr Feuer unterm Gesäß. Und 2020, als alle pandemiemäßig den Kopf im eigenen Arsch hatten, hauen die Typen kurz die EP „Bonzo Goes To Quarantäne“ in Eigenregie und digital raus, um Geld für ein Tierheim zu sammeln. Solche Leute sind das. 

Jetzt geht’s natürlich weiter, weil’s ja immer weitergehen muss. Und: schon wieder geil. Ein Lied über’s Biertrinken? Natürlich. Wer das Glas auf tote Freunde hebt, soll davon erzählen. Damit wir alle nicht vergessen, regelmäßig auf die geilen Säckinnen und Säcke anzuprosten, die es leider nicht so weit wie wir geschafft haben. BIKE AGE machen das in Anker sogar auf Deutsch. Und das geht a bissle ans Herz.

Und komm. Die Welt ist kompliziert genug, BIKE AGE schenken ein bisschen Leichtigkeit. Das darf man nicht mit Dummheit verwechseln. Hier wird eben zwischen den Zeilen gebrüllt – für die Menschen, für das Menschenwürdige und fürs Herz.

„This is Stuttgart, not L.A.“ – Mist, schon wieder eine Huldigung an die ollen Punkertage.
Da BIKE AGE aber weit über abgepackte Referenzmasse herausragen, machen wir das hier mit gutem Gewissen. Und bitte aufpassen: Wegen Bänderriss und so.